Der Schlaue Klaus THT verbessert Performance durch Deep Learning und BOM-Import

Die neue Version des optischen Assistenzsystems der Schlaue Klaus verfolgt den Weg zu mehr Digitalisierung auf dem Shopfloor konsequent weiter. Ein wichtiges Ziel ist die stetige Optimierung der Performance für den effizienten Einsatz des Assistenzsystems in der Fertigungsindustrie.

Mit dem Import von Stücklisten (BOM) und CAD-Daten sind wir diesem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Ein Prüfprogramm kann jetzt durch den Upload der BOM-Daten alle Bauteile in einem Arbeitsschritt erkennen und markieren. Der Zeitaufwand für das Einrichten hat sich dadurch wesentlich verkürzt. Noch schneller ist der Prozess mit CAD-Daten, da diese auch Höheninformationen liefern, die für die optische Erkennung ein wesentliches Merkmal sind.

Das Einlesen erfolgt offline an einem separaten Arbeitsplatz, so dass der Produktionsablauf nicht gestört wird. Das erstellte Rezept, das die genauen Anweisungen enthält, welches Teil, wie und in welcher Reihenfolge zu prüfen ist, wird in der neuen Version nicht mehr in einer Datenbank gespeichert sondern als Datei abgelegt. Damit kann es unkompliziert auch an anderen Produktionsstandorten zur Verfügung gestellt werden.

Deep Learning und künstliche Intelligenz

Ein weiterer Meilenstein ist das Eintrainieren von mehreren Referenzbildern. Dies lässt eine größere Variantenvielfalt zu und reduziert die Anzahl der Pseudofehler. Für die THT-Bestückung haben wir bereits einen sog. Komparator für Elkos eingerichtet. Auch Spulen führten immer wieder zu Fehlermeldungen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz ist der Schlaue Klaus jetzt in der Lage selbständig zu lernen und die Vielzahl der unterschiedlichen original und second source Produkte zu erkennen.

Neues Bedienkonzept

Rezepte werden in einem Flussdiagramm auf dem Monitor abgebildet. Auch komplizierte Prozessabläufe, wie sie häufig auftreten, wenn Peripheriegeräte im Einsatz sind, können sehr gut dargestellt und auch angepasst werden.

Der User wird im Rezeptdesigner, unterstützt von Wizards, durch die Rezepterstellung geführt. Bei der Definition von Rezepten, die die Prüfpläne darstellen, kann die integrierte Stückliste (BOM) als Grundlage dienen oder Teil der Auswahlliste sein.

Auch an der Hardware haben wir Änderungen vorgenommen. Ein Touchpanel an der rechten Seite des Arbeitstisches sorgt für mehr Fläche auf dem Arbeitsmonitor und hilft bei der Auswahl der Rezepte. Der Monitor befindet sich in Reichweite, so dass eine ergonomische Körperhaltung sichergestellt ist. Neu ist auch das zoomen auf Bauteile, um Detailformen genau zu erkennen.

Mehrfachnutzen

Diese neue Funktionalität hat weitere Vorteile: Musste früher jedes Board separat eingelernt werden, erzeugt der Schlaue Klaus heute eine virtuelle Kopie, die auf die Anzahl der Nutzen gelegt wird. So kann ein kompletter Lötrahmen mit mehreren Nutzen in einem einzigen Arbeitsschritt eingelernt werden – eine enorme Zeitersparnis.